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Alle Informationen zum 2. interkantonalen Lehrstellentag vom 5. Mai 2010

29 Apr

Am 5. Mai 2010 ist es soweit!

Drei Monate vor Ausbildungsbeginn führen die kantonalen Berufbildungsämter von 9 Kantonen in Zusammenarbeit mit 17 Privatradios den 2. interkantonalen Lehrstellentag durch. Deren Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In diesem Beitrag finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen!

Was sind die Hauptziele des Lehrstellentags?

1. Firmen dazu zu bewegen, erstmalig (oder zusätzlich) Lehrstellen / Attestausbildungen zu schaffen.

In erster Linie dient der Lehrstellentag als Aufruf an Firmen, die bisher noch keine Lernende ausgebildet haben – mit dem Hinweis, dass es noch etliche Jugendliche gibt, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben.

[so sind z.B. auch bei uns noch über 1000 (!) Gesuche von Jugendlichen geführt, welche drei Monate vor Ausbildungsbeginn alles daran setzen würden, noch eine Lehre in Angriff nehmen zu dürfen!]

Es sollen insbesondere diejenigen Firmen angesprochen werden, welche bisher noch keine Lernenden angeboten haben. Die zuständigen kantonalen Berufbildungsämter werden an diesem Tag Red und Antwort stehen, welche Anforderungen an künftige Berufsbildner/-innen gestellt werden, wie man die Ausbildungsbewilligung erhält und was in den verschiedenen Branchen speziell beachtet werden muss.

Dabei werden auch Fragen bezüglich der Schaffung eines Lehrbetriebsverbundes geklärt und aufgezeigt, dass sich die Ausbildung von Jugendlichen in den meisten Fällen lohnt.

Informationen für Lehrbetriebe und Praktikaanbieter

Ungefähr 60’000 Unternehmen engagieren sich in der Schweiz für die Berufsbildung als Lehrbetriebe. Trotzdem suchen auf den Lehrbeginn 2010 immer noch Jugendliche nach einer Lehrstelle.

Der Lehrstellentag will Unternehmen senibilisieren, aber auch Berufe vorstellen, in welchen es an Nachwuchs fehlt.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie einen neuen oder zusätzlichen Ausbildungsplatz anbieten?

2. Hilfestellungen für Eltern, Schulen, Jugendliche und Firmen

Zweitens sollen aber auch die Jugendlichen, Eltern, Lehrbetriebe und (noch)-nicht-ausbildenden Firmen Informationen zum Berufbildungssystem erhalten und sich Gehör verschaffen können – z.B. im Falle von Firmen, die zwar Lehrstellen anbieten – bisher aber noch keine Lernenden gefunden haben.

Info Eltern, Schule, Jugendliche

Wie komme ich bis im Sommer 2010 noch zu einer Lehrstelle?

Welche Berufe sind in der Zukunft gefragt? In welcher Branche fehlt der qualifizierte Nachwuchs?

Diese Fragen und einige mehr, werden während des Lehrstellentags beantwortet.
Je nach Kanton und Radio kann man auch ins Studio anrufen und die Fragen direkt stellen.

Die mitmachenden Kantone und Radiostationen:

1. Berufbildungsamt Kanton Aargau + Radio Argovia

2. Berufbildungsamt Kanton Bern + Radio Berner Oberland (*) + Canal3 + Capital FM + neo1 + neo zwei + Energy Bern + RJB

(* das freut mich als (ex-)Iseltwalder sehr…)

3. Berufbildungsamt Kanton Freiburg/Fribourg + Radio Freiburg/Fribourg

4. Berufbildungsamt Kanton Jura + RFJ

5. Berufbildungsamt Kanton Neuchâtel + RTN

6. Berufbildungsamt Kanton Schaffhausen + Radio Munot

7. Berufbildungsamt Kanton Solothurn + Radio 32

8. Berufbildungsamt Kanton Zug + Radio Sunshine

9. Berufbildungsamt Kanton Zürich + Radio 24 + Radio Top

Sie möchten wissen, was auf den Radiostationen läuft?

Unter www.lehrstellentag.ch -> On Air finden Sie alle nötigen Informationen.

Ihr Kanton ist nicht dabei?

Kein Problem – die Jugendlichen in Ihrem Kanton würden sich natürlich auch über zusätzliche Lehrstellen/Attestausbildungen freuen. Kontaktieren Sie für weitere Informationen zur Ausbildungsberechtigung das kantonale Berufbildungsamt und schreiben Sie die Lehrstelle(n) danach doch auch gleich bei uns aus.

Berufbildungsämter in den anderen Kantonen: AI / AR / BL/BS / GE / GL / GR / LU / NW / OW / SG / SZ / TG / TI / UR / VD / VS + FL


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[persönliche Anmerkungen  – oder weshalb es einen interkantonalen Lehrstellentag braucht]

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1. Das duale Berufbildungssystem ist eines der erfolgreichsten Ausbildungssysteme! Nur Dank der jahrelangen Bereitschaft der ausbildenden Betriebe ist es möglich, jährlich rund 75’000 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz und einen qualitativ vorbildlichen Berufsabschluss zu ermöglichen, der sich auch im Vergleich mit dem Ausland zeigen darf.

2. Diese langjährige Bereitschaft der Ausbildungsbetriebe soll entsprechend gewürdigt werden – und gleichzeitig soll (noch)-nicht-ausbildenden (Gross-)Firmen aufgezeigt werden, dass sich die Ausbildung von Jugendlichen in den meisten Fällen lohnt.

3. Sollen sich die betroffenen Akteure „Berufsbildner/-in“ und „Jugendliche“ Gehör verschaffen dürfen. Denn Fakt ist, dass dass Lehrstellenangebot in manchen Branchen nicht der Nachfrage entspricht. (Es also je nach Region und Berufsfeld einen Lehrstellen- oder Lernendenmangel gibt)

4. Fakt ist auch, dass in verschiedenen Bereichen ein Umdenken nötig ist / Handlungsbedarf besteht. Dies betrifft z.T. Firmen, aber auch die Jugendlichen/Eltern selbst. Ein paar Stichworte: Fairplay bei der Lehrstellenvergabe, Diskriminierungen, unbegründete Absagen, ungenügende Schlüsselkompetenzen / Qualifikationen der Jugendlichen, zu hohe Quote bei den Lehrabbrüchen, fehlerhafte Standard-Bewerbungen.

5. Matching-Herausforderungen erschweren die Garantie auf eine Lehrstelle / einen Lernenden.

Fakt ist, dass es leider keine Garantie gibt, dass man alleine Dank guter Berufseignung eine Lehrstelle ergattern kann. Auch nützen 100 „überzählige“ Lehrstellen bei den kompetentesten Fleischfachmännern und-frauen nichts, wenn die Nachfrage fehlt (wie auch im Baugewerbe sichtbar).

Zu den drei grundlegenden Matching-Herausforderungen zähle ich:

(1) Ort der Lehrstelle <-> Ort des Jugendlichen

[Stichworte: Mobilität, Lehrlingsheime, etc.]

(2) Art/Anzahl der angebotenen Lehrstellen <-> Art/Anzahl der gesuchten Lehrstellen

[aufgezwungene Berufswahl/Flexibilität, Lehrvertragsauflösungen, Markt bestimmt Angebot, je nach Region und Beruf Mangel an Lernenden oder Lehrstellen, zusätzliche Herausforderung wegen abnehmenden Schülerzahlen bis ins Jahr 2018]

(3) Anforderungen für den Beruf <-> Qualifikationen für den Beruf

[Fehlende Berufseignung, mangelnde Schlüsselkompetenzen , zu hohe Anforderungen von Seiten der Berufsverbände?, fehlende Lehrstellen im niederschwelligen Bereich?, etc]

Weitere Informationen dazu unter diesem Link.

6. Kurz(sichtig)er Ausblick: Was passiert mit den Jugendlichen ohne Lehrstelle?

Was passiert mit den Lehrabgänger/-innen ohne Berufseinstiegsmöglichkeit?

In manchen Bereichen muss ein Umdenken stattfinden.

Es kann und darf nicht im Interesse der Schweizer Wirtschaft sein, dass „unsere“ Jugendlichen ohne Ausbildung bleiben oder keine Berufseinstiegsmöglichkeiten geboten werden. Müssen hier wirklich die Sozialwerke die Lösung sein?

Sicher – es darf auch nicht angehen, dass langjährige Ausbildungsbetriebe vergrault werden, dadurch, dass diesen Jugendliche aufgebürdet werden, welche nicht einmal Sie, geschätze/-r Leser/-in, einstellen und in den nächsten 3-4 Jahren beschäftigen/ausbilden würden.

Darum, liebe Eltern: Sorgen Sie dafür, dass auch Sie die Hand für Ihren Sohn/Ihre Tochter ins Feuer legen können.

Tue ich Ihnen Unrecht? Dann entschuldige ich mich und weise Sie darauf hin, dass es in der Schweiz eine Vielzahl an Möglichkeiten und kompetenten Beratungsstellen gibt, die helfen, auch in einer noch so aussichtslosen Situation eine sinnvolle Alternative oder Überbrückungsmöglichkeit zu schaffen. Helfen Sie mit die Absagen zu verdauen und auch dann, wenn Sie erkennen, dass die Nachfrage für einen bestimmten Beruf in Ihrer Region schlicht zu gross ist – und es besser wäre, einen anderen Weg einzuschlagen. Sie haben alles in Ihrer Macht stehende gemacht und kommen trotzdem nicht weiter?

Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass in manchen Fällen von Lehrstellenmangel oder gar Diskriminierung bei der Lehrstellenvergabe gesprochen werden muss. Aber dann nutzen Sie doch diesen Lehrstellentag und unterstützen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter, indem Sie aktiv werden – der Öffentlichkeit in Ihrer Region zeigen, dass er/sie eine Lehrstelle verdient hat.

Eine weitere Hilfe bieten wir Ihnen auf unserer Plattform www.bildet-mich-aus.ch – Da kann er/sie kostenlos auf sich aufmerksam machen. Das alleine reicht natürlich noch nicht aus – aber mit Ihrer Hilfe schaffen wir es, noch mehr potentielle Lehrbetriebe auf Ihre Tochter/Ihren Sohn aufmerksam zu machen.

Das „Schöne“ am Berufsbildungsystem ist, dass 97% der Lehrstellen in kleinen und mittelgrossen – also oft familiären – Lehrbetrieben angeboten werden. Viele der Berufsbildner/-innen haben selbst Kinder und drücken bei den 16-20 Jährigen oftmals ein oder zwei Augen zu. Bieten weitere Chancen. Irgendwo müssen aber berechtigterweise Grenzen gesetzt werden. Das ist verständlich.

Dennoch bitte ich Sie, liebe Berufsbildner/-innen, sich nicht zu stark vom Bild der Jugend in der Öffentlichkeit täuschen zu lassen. Es gibt in der Tat noch Jugendliche, die es mehr als verdient hätten, eine Lehrstelle zu ergattern. Vielleicht sind auch Jugendliche dabei, bei welchen der „Knopf“ noch nicht richtig aufgegangen ist oder sie haben noch private Probleme, die sie mit sich herumtragen müssen – aber dennoch/gerade deshalb haben auch diese Jugendlichen Hilfe verdient (wenn sie sich helfen lassen und im Elternhaus zu wenig Unterstützung erhalten).

Werfen Sie deshalb bitte regelmässig einen (oder mehrere) Blick(e) auf die bei uns geführten Jugendlichen – Ich bin überzeugt, dass es hier viele, sehr viele Jugendliche gibt, die einsatzfreudig, höflich, selbstständig, teamfähig, zuverlässig, lernwillig, pünktlich, ausdauernd und verantwortungsbewusst sind. Jugendliche, die motiviert wären und alles daran setzen, einen Ausbildungsplatz zu ergattern – bisher aber zu selten die Möglichkeit hatten, in einem Vorstellungsgespräch oder Probe-Arbeiten von sich zu überzeugen.

Überzeugen Sie sich selbst!

Klicken Sie auf http://www.lehrstellenboerse.ch und die Rubrik „Gesuche“

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