Bewerbung ohne Namen
Bessere Berufschancen für junge Ausländer
„Ausländische Jugendliche sollen dank anonymen Bewerbungen bessere Aussichten auf eine Lehrstelle erhalten. KV Schweiz hat in Zürich mit «smart selection» ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet.“
«Wer den falschen Nachnamen trägt, wird oft gar nicht für eine Schnupperlehre oder ein Vorstellungsgespräch eingeladen», sagte Rolf Margreiter, Ressortleiter Jugend im Kaufmännischen Verband (KV) Schweiz.
Keine Chancengleichheit
So hätten ausländische Jugendliche laut einer Studie der Universität Freiburg bei gleichen Qualifikationen wie Schweizer eine vier Mal schlechtere Chance, eine Lehrstelle zu finden.
Mit dem Zürcher Pilotprojekt «smart selection» will KV Schweiz laut Margreiter diese Chancendefizite nun angehen und damit auch der «sozialen Zeitbombe» Jugendarbeitslosigkeit begegnen. 40 Betriebe mit insgesamt rund 100 Lehrstellen hätten ihre Beteiligung bereits zugesagt.
Einjähriges Pilotprojekt
In dem branchenübergreifenden einjährigen Projekt sollen Erkenntnisse zur anonymen Bewerbung auf dem Lehrstellenmarkt gewonnen und damit Objektivität und Chancengleichheit gestärkt werden.
Zentrales Instrument sind dabei die anonymen Online-Bewerbungsprofile von Lehrstellensuchenden auf der Plattform «We-are-ready». Dort können die Jugendlichen kostenlos ihre bei einer Bewerbung üblichen Angaben hinterlegen.
(ap/stom)
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Weiterführende Informationen:
1. Im Beitrag wird auf eine – nicht repräsentative, aber doch lesenswerte – Studie von der Universität Fribourg hingewiesen. Weitere Informationen finden Sie unter www.lehrlingsselektion.info
2. Eine Organisation, die sich für eine faire, chancengleiche Selektion bei der Lehrlingsauswahl einsetzt, ist das National Coalition Building Institute (NCBI).
Dazu ist in der Vergangenheit (2005) auch ein Buch erschienen mit dem Titel: „Fairness für Jugendliche fremder Herkunft in der Schule und bei der Lehrstellensuche„