Tag Archives: Berufsweltmeisterschaft

Tag der Berufsbildung: Festansprache von Frau Bundesrätin Doris Leuthard

26 Okt

Nach der Lehrstellenkonferenz von Heute Vormittag mit dem Bekenntnis den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen (Zusatzinfo: Radiobeitrag DRS) anzupacken, wurden Heute Nachmittag am Tag der Berufsbildung die Teilnehmer/-innen der Berufsweltmeisterschaften in Calgary gefeiert und Frau Bundesrätin Leuthard hielt folgende Festansprache

Entnommen aus: http://www.news.admin.ch/message/?lang=de&msg-id=29674

Sehr geehrte Damen und Herren

  1. Ich freue mich, mit Ihnen zusammen den Tag der Berufsbildung zu feiern. Selbstverständlich sind solche Feiern in der heutigen wirtschaftlichen Situation nicht. Aber wir wollen damit auf 3 Faktoren aufmerksam machen:
  2. Die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt ist wichtig. Wir offerieren mit der Berufsbildung eine ganze Palette von Angeboten und zusammen mit den Unternehmen die entsprechenden Stellen. Gerade in der Krise ist es wichtig, diese Angebote aufrecht zu halten.
    Bildung ist ein wichtiges Element für den Wirtschafts-Standort Schweiz. Ohne Bildung gibt es keine praxisorientierten Kader.
  3. Die Schweiz ist Spitze! In Calgary hat das Schweizer Team an den Berufsweltmeisterschaften erneut Spitzenplätze belegt. 7 Gold-, 2 Silber-, 5 Bronzemedaillen, 16 Diplomen. Damit sind wir die weltweit zweitbeste Nation; in Europa sind wir die Besten!

Und das hat seine guten Gründe:

  • Das neue Berufsbildungsgesetz von 2002 hat zu einer eigentlichen Modernisierung der Berufsbildung geführt. Inzwischen sind bereits über 72 Berufe mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis reformiert worden. Es sind zahlreiche neue Berufsbilder entstanden. Besonders freut es mich, dass wir im niederschwelligen Bereich bereits über 23 zweijährige berufliche Grundbildungen anbieten können, bis 2012 werden es 42 sein.
  • In den letzten Jahren haben wir grosse Anstrengungen unternommen, um den Lehrstellenmarkt zu stabilisieren. Der Lehrstellenmarkt ist trotz Krise bei einem Angebot von 87`000 Stellen stabil geblieben. Heute verfügen alle Kantone über ein Instrumentarium an Massnahmen im Bereich der Lehrstellenförderung, des Coaching/Mentorings und des Case Management Berufsbildung. Damit können wir die Abschlussquote auf der Sekundarstufe II von heute knapp 90% bis 2013 auf 95% erhöhen.
  • Das lebenslange Lernen ist Realität. Mit der höheren Berufsbildung verfügen wir über eine Bildungsstufe auf Tertiärniveau, welche eine Fülle von Bildungsangeboten bereithält, die auf Fach- und Führungsfunktionen vorbereiten. Ausserdem verfügen wir heute über die Grundlagen, die gemachten Erfahrung als Ausbildungszeit anzurechnen. Ein Instrument, das es unter anderem ermöglicht, das Potenzial der Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger auszuschöpfen.

Dynamische Entwicklung – Herausforderungen für die Berufsbildung

Ich bin mir bewusst, dass die Berufsbildung nicht nur Fans, sondern auch Kritiker hat. Ich weiss auch, die Lehrmeister müssen sich ständig den neusten Entwicklungen anpassen. Aber deswegen die Berufsbildung über Bord zu werfen, wie das von professoraler Seite empfohlen wird, halte ich für übertrieben. Die Leistungen der Jugendlichen in Calgary und in den Betrieben, das Engagement der Eltern während der Lehrjahre ihrer Söhne und Töchter und die hohe Bereitschaft der Unternehmer, ihre Fachkräfte selber auszubilden, strafen diese Kritiker Lügen. Wer aus dem Elfenbeinturm herab die duale Berufsbildung als ,Auslaufmodell“ abqualifiziert, verkennt unsere Realitäten.

Wer handwerkliches Können wissenschaftlich verbrämen und mit einer hohen Maturitätsquote universitarisieren will, der kennt die Bedürfnisse der Wirtschaft nicht. Oder brauchen wir in der Betreuung von Kranken oder in der Garage reine Akademiker? Ich meine Nein: Entscheidend ist nicht der Titel; entscheidend ist das Können, die Qualität der Ausbildung, die Motivation der Jugendlichen. Die Jugend muss von ihrem Beruf überzeugt sein und das Handwerk beherrschen. Denn die Berufsbildung ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Wer gründet die meisten Unternehmen in der Schweiz? Es sind in erster Linie jene Fachfrauen und Fachmänner, die sich nach einer Berufsausbildung kontinuierlich weiterbilden und etwa realisieren wollen.

Natürlich müssen wir uns auf Entwicklungen und Trends vorbereiten.

  • Die demographische Entwicklung wird uns, in Kombination mit dem Trend zur Hochschul-Bildung, vor grosse Probleme stellen. Einerseits werden wir aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge bis 2018 12% weniger Schulabgänger haben. Andererseits stelle ich eine ungesunde Entwicklung hin zu einer Erhöhung der Maturitätsquote fest. Das wiederum führt zu einer Lehrstellen-Selektion nach oben; die schulisch Schwächeren bleiben auf der Strecke.
  • In den letzten Jahren hat die Wirtschaft einen noch nie dagewesenen Wandel erlebt. Die technologische Entwicklung hat sich enorm auf die Berufsbildung ausgewirkt. Neue Berufe wie beispielsweise in der Informationstechnologie oder im Gesundheitswesen sind entstanden. An der Lehrstellenkonferenz von heute Morgen haben wir zum Beispiel beschlossen, dass bereits ab 2011 Pilotprojekte für die neue zweijährige Grundbildung ,Praktiker Gesundheit und Betreuung“ durchgeführt werden sollen. Damit werden auch im niederschwelligen Bereich eidgenössisch anerkannte Berufe geschaffen, wo bis vor Kurzem die Leute individuell on the job ausgebildet worden sind. Wir werden in diversen Bereichen Lerninhalte an die neuen technologischen Entwicklungen anpassen müssen.
  • Eine stete Herausforderung für die Berufsbildung sind neue Märkte wie beispielsweise im Bereich der Umwelt. Die OECD investiert in greenjobs. Die Zukunft heisst CleanTech. Das Bundesministerium für Umwelt in Berlin rechnet in diesem Bereich mit einem weltweiten jährlichen Wachstum von 15% bis 30%. Deshalb scheint es mir wichtig, dass Fachwissen über Umwelt, Ressourcen und Energie verstärkt vermittelt und so der Teppich für ein Grundverständnis gelegt wird. Gelingt uns dies nicht, fehlen uns später die Fachleute und die Schweiz verpasst den Anschluss an zukünftige Märkte.
  • Die rasant vorwärts schreitende Internationalisierung führt zu einer höheren Mobilität der Arbeitnehmenden. Für unsere schweizerische Berufsbildung besteht die Gefahr, dass unsere Abschlüsse – insbesondere im Bereich der höheren Berufsbildung – international nicht die gebührende Anerkennung erhalten. Ich will die höhere Berufsbildung stärken. Ich will, dass diese Fachleute dieselbe Anerkennung erhalten wie Hochschul-Absolventen.
  • Bildungswege zu bekämpfen bringt nichts. Wir müssen vielmehr die verschiedenen Bildungskanäle optimieren. Wir brauchen ein System, das sowohl schulisch Schwächeren als auch Hochbegabten Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Wir brauchen die optimale Verknüpfung mit dem Arbeitsmarkt und eine bezahlbare, attraktive höhere Berufsbildung. Nur so kann jede und jeder den persönlichen Weg wählen. Nur so verfügt die Wirtschaft auch in Zukunft über adäquat ausgebildete Berufsleute auf allen Stufen.

Gemeinsam Lorbeeren von morgen sichern

Meine Damen und Herren, es ist mir bewusst, dass trotz unseres guten Systems viele Jugendliche derzeit nach der Lehre keine Anstellung finden. Die Konjunktur schlägt hier am meisten durch. Ich setze alles daran, den Unternehmen bessere Bedingungen zu verschaffen, damit die Auftragsbücher raschmöglichst wieder voll werden. Für diejenigen, die es trotzdem trifft, empfehle ich die Zeit zu nutzen für die Weiterbildung. Nach einem Hin und Her hat das Parlament die Gelder für Finanzhilfen gesprochen. Damit investiert ihr in die Zukunft, in die Verbesserung eurer Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Wir müssen uns besonders anstrengen, wenn wir weiterhin an der Spitze bleiben wollen. Andere Staaten holen auf. Wer wie Indien in der Lage ist, ein 1700-Euro-Auto zu bauen, der hat ebenfalls gute Berufsleute. Wer wie China ein hohes und nachhaltiges Wachstum erwirtschaftet, tut dies nicht nur auf dem Buckel der Wanderarbeiter – der braucht Fachkräfte. Noch sind wir besser: Also machen wir uns gemeinsam stark für die Berufsbildung. Zeigen wir den Jungen, was man alles erreichen kann, überzeugen wir die Professoren von der Qualität. Mit Ihren Höchstleistungen auf nationaler und internationaler Ebene und sind Sie meine besten Botschafter!

Es gilt das gesprochene Wort !

Herausgeber:

Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement
Internet: http://www.evd.admin.ch
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Nationale Lehrstellenkonferenz / Tag der Berufsbildung 2009

16 Okt

„Aktuelle Prognosen im Gesundheitsbereich zeigen, dass der Bedarf an Pflegefachkräften in den kommenden Jahren markant ansteigen wird. Im Rahmen der 5. Nationalen Lehrstellenkonferenz diskutiert Bundesrätin Doris Leuthard die aktuelle Lage mit Gesundheits- und Pflegefachleuten, Verbundpartnern der Berufsbildung sowie Politikerinnen und Politikern. Ziel der Konferenz ist, bestehende Massnahmen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung zu koordinieren und Handlungsbedarf zu identifizieren. Weitere Diskussionspunkte sind der Fachkräftemangel in ausgewählten Branchen und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit junger Erwachsener im Übergang von der beruflichen Grundbildung in den Arbeitsmarkt.

Über die Ergebnisse der Lehrstellenkonferenz informiert Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, am Montag, 26. Oktober 2009, 13.00 – 13.45 Uhr im Kantonsspital Baden“

(Meldung vom Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement)

„Weissbuch zur Zukunft der Bildung Schweiz“/ Berufsweltmeisterschaften / NZZ Folio

25 Sept

Aus dem heutigen Newsletter (Pdf) von Jugendarbeit.ch möchte ich folgenden Teil herauspicken:

» » » BERUFSLEHRE

Die Akademien der Wissenschaften haben Anfang September ein „Weissbuch
zur Zukunft der Bildung Schweiz“ publiziert. Darin fordern sie deutlich mehr
schulische und berufliche Abschluesse auf Tertiaerstufe. Die Maturitaetsquote
in der Schweiz muesse erhoeht werden, fordert unter anderem der Professor
Walter Zimmerli. Die duale Berufsbildung (Berufslehre) sei ein „Auslaufmodell“.
<http://www.akademien-schweiz.ch>

Die Thesen des Weissbuches und von Professor Zimmerli haben scharfe Re-
aktionen von Bildungsbehoerden und Wirtschaftsverbaenden ausgeloest.
Das Bundesamt fuer Berufsbildung und Technologie (BBT) betont den Vorbild-
charakter der Schweizer Berufslehre fuer andere Laender. Die rein schulischen
Ausbildungen fuehren im Ausland oft zu hoher Jugendarbeitslosigkeit, weil sie
den Beduerfnissen des Arbeitsmarktes nicht gerecht werden.

Stimmen aus der Wirtschaft sprechen in Bezug auf die Weissbuch-Thesen von
„Provokationen aus dem Elfenbeinturm“ oder gar einem „getruebten Blick aus
dem Elfenbeinturm“. Der Direktor des Arbeitgeberverbandes, Thomas Daum,
wirft dem in Deutschland lehrenden Professor Zimmerli eine „erschreckende
Unkenntnis der heutigen Bildungslandschaft“ und „eine bedenkliche Ueberheb-
lichkeit“ vor. Gegen die These vom Auslaufmodell spreche, dass nach den
Sommerferien rund 80’000 Jugendliche in der Schweiz ihre berufliche Grund-
bildung in einem Lehrbetrieb aufgenommen haben.

Nur wenig Tage nach der Publikation der Thesen gegen die duale Berufsbil-
dung haben die Schweizer Berufsleute im kanadischen Calgary vierzehn
WM-Medaillen in der Berufsweltmeisterschaft gewonnen. Als beste Nation
Europas konnten 7 Gold-, 2 Silber- und 5 Bronzemedaillen sowie 18 Diplome
erzielt werden.
<http://www.worldskills.org> <http://www.swiss-skills.ch>

Die Wirtschaftskrise hat den Lehrstellenmarkt kaum beeintraechtigt. Im Kanton
Zuerich sind kurz vor den Sommerferien dennoch jedes Jahr rund 700-800 Ju-
gendliche ohne Lehrstelle bzw. Zwischenloesung. Rund 7’700 Jugendliche ma-
chen eine Lehre, rund 800 besuchen eine Mittelschule, rund 3’100 absolvieren
eine Schule oder eine praktische Zwischenloesung. Waehrend die Zahl der
Lehrlinge, Mittelschueler und der Jugendlichen ohne Loesung in den letzten
zehn Jahren erstaunlich stabil geblieben ist, hat sich die Zahl der Jugendlichen,
welche eine Zwischenloesung nach der Volksschule waehlen und ca. 25% er-
hoeht.

Und noch ein letztes zum Thema Berufslehre. Das NZZ Folio vom September
2009 widmet sich den Lehrlingen unter dem Titel „Probieren geht ueber Studie-
ren“ mit vielen interessanten Artikeln.
Online nachzulesen unter <http://www.nzz-folio.ch>

(Quellen: NZZ vom 03.09.09/05.-06.09.09/08.09.09)

Emmental, Wochen-Zeitung: „Sektionsmeisterschaft der Schreiner-Lehrlinge“

28 Mär

Sektionsmeisterschaft der Schreiner-Lehrlinge
LANGNAU: Playoff für angehende Schreiner: Bald folgt der nächste Wettkampf

27.03.2008 In der Berufsschule Langnau treten derzeit 75 angehende Schreinerinnen und Schreiner zur Sektionsmeisterschaft an. Sie ist eine der Hürden, um im September 2009 in Calgary (Kanada) an den Berufs-Weltmeisterschaften (World-Skills) teilzunehmen.

Hier geht’s zum vollständigen Artikel

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Weitere Informationen zu den Berufsweltmeisterschaften:

http://www.swisscompetence.ch/

Vielleicht bist Du ja der nächste Kandidat/die nächste Kandidatin um an den künftigen Berufsweltmeisterschaften teilzunehmen…?

Offene Lehrstellen als Schreiner/-in:

auf Lehrstellenboerse.ch

auf Berufsberatung.ch

Weitere Informationen beim Berufsverband VSSM

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