Mitte August starten die ersten Jugendlichen in ihr erstes Lehrjahr – und noch immer suchen auf unserer Plattform http://www.lehrstellenboerse.ch viele Jugendlichen und auch Berufsbildner/-innen nach der gewünschten Lehrstelle/Attestausbildung oder den geeigneten Lernenden.
Ich bitte Sie alle um die transparente Kommunikation der offenen Lehrstellen und Gesuche!
Dabei habe ich die heutige Nachricht wiefolgt gegliedert:
- 210 Jugendliche benötigen Ihre Hilfe!
- Noch offene Lehrstellen
- Jährlich wiederholendes Szenario.
- Bitte helfen Sie mit, Jugendliche u. Firmen aufeinander aufmerksam zu machen.
- Weitere Orte mit offenen Lehrstellen u. Lehrstellensuchenden
- Ausblick: Lehrstellensaison 2010 (inkl. Verbesserungsvorschlägen)
1. 210 Jugendliche benötigen Ihre Hilfe!
Aktuell haben 210 Jugendliche total 557 Gesuche erfasst. Dabei stammen die Jugendlichen aus 18 verschiedenen Kantonen und es wird nach 94 verschiedenen Berufen gesucht:
Gesuche für Lehrbeginn 2009: (es öffnet sich eine PDF-Datei)
Gesuche für Lehrbeginn 2010: (es öffnet sich eine PDF-Datei)
Sie möchten Jemanden kennenlernen?
Melden Sie sich unter http://www.lehrstellenboerse.ch mit Ihren Zugangsdaten an, (oder registrierten Sie sich zuerst, sofern noch nicht geschehen, als Lehrbetrieb) und geben Sie dann die Quick-Search-ID ein, welche in der rechten Spalte der PDF-Datei aufgeführt ist.
Sie können ihm/ihr dann direkt eine interne Nachricht schreiben, um weitere Angaben zu erhalten. Ihnen ist das zu kompliziert? Dann nehmen Sie rasch mit uns Kontakt auf:
Telefon 031 / 850 10 27
Natel: 079 / 681 27 25
2. Noch offene Lehrstellen.
Es gibt aber nicht nur Jugendliche, welche eine Lehrstelle suchen – sondern auch Firmen, welche bisher noch nicht die geeigneten Kandidat/-innen gefunden haben.
Bitte setzen Sie die Jugendlichen in Ihrem Netzwerk darüber in Kenntnis, dass es noch offene Lehrstellen gibt.
3. Jährlich wiederholendes Szenario. Jährlich wiederholt sich dasselbe Szenario: Jugendliche und Firmen sind noch auf der Suche nach einer Lehrstelle bzw. den geeigneten Kandidat/-innen. Vielerorts ist schnell klar, dass der eine Lehrbetrieb und die eine Jugendliche nicht zusammenfinden werden. Mindestens eine der drei grundlegendsten „Matching-Herausforderungen“ konnte nicht erfüllt werden:
1. Ort der Lehrstelle <-> Ort der Jugendlichen
Was nützt es einem Jugendlichen, wenn die gesuchte Lehrstelle zu weit entfernt ist und nicht rechtzeitig am Ausbildungsort sein kann? Gibt es dort Lehrlingsheime, die dem Problem entgegenwirken können?
2. Angebotene Lehrstelle <-> Gesuchte Lehrstelle
In der gesuchten Region gibt es keinen Jugendlichen, der am ausgeschrieben Beruf interessiert ist, resp. es gibt keinen Lehrbetrieb mehr, der den gewünschten Beruf anbieten kann. Konsequenz: Firmen suchen in angrenzenden Regionen/Kantonen nach möglichen Kandidat/-innen und Jugendliche werden dazu angehalten „flexibel“ zu sein und einen anderen der über 200 Berufe zu wählen – vorausgesetzt sie sind dazu geeignet und es gibt noch eine Lehrstelle.
3.Anforderungen für den Beruf <-> Qualifikationen der Jugendlichen
Wenn die Lehrstelle am richtigen Ort ausgeschrieben ist und sich die Nachfrage mit dem Angebot in etwa die Waage hält, dann gibt es „nur“ noch eine Hürde. Der Jugendliche muss den Anforderungen gerecht werden, welche vom Berufsverband für den Beruf empfohlen werden und der Lehrbetrieb muss sagen können: „Ja, gerne darfst du bei uns 3-4 Jahre lang eine Ausbildung machen!“
Daran scheitern viele Lehrvertragsabschlüsse und es wurden schon sehr viele Bücher und Berichte zu diesem Umstand geschrieben.
Ich wünsche mir, dass in den Köpfen aller Jugendlichen, Eltern und auch Firmen diese Grundproblematik stärker ins Bewusstsein gerufen wird. Da nützen die besten Bewerbungstipps nichts, wenn es am gewünschten Ort einfach keine Lehrstelle oder keine passenden Lehrstellensuchenden hat.
Wir können aber trotzdem alle mithelfen!
4. Bitte helfen Sie mit, Jugendliche u. Firmen aufeinander aufmerksam zu machen.
Unser Verein kann die obgenannten Herausforderungen nicht wegdiskutieren. Wir wollen aber nicht unbeteiligt zusehen, bis sich die Firmen und Jugendlichen finden – oder eben nicht finden.
Wir haben leider immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich Firmen an uns wandten, welche gerne eine Lehrstelle angeboten hätten – aber keinen direkten Kontakt zu Jugendlichen herstellen konnten, weil ihnen nicht bekannt war, ob in ihrer Region noch Jugendliche seien, welche für den angebotenen Beruf in Frage gekommen wären.
Auch nach Rückfragen bei Berufsverbänden, Gewerbevereinen, Schulen, Berufsberater/-innen, Jugendarbeiter/-innen und Mentoringstellen schien es schwer, herauszufinden, welche Jugendliche in deren Region mögliche Kandidat/-innen sind.
Dabei könnte man doch so einfach „helfen“. Wir erwarten von keiner der obgenannten Stelle eine detaillierte Liste mit den Stärken und Schwächen des Jugendlichen. Niemand muss eine Empfehlung abgeben und die Hand für Jemanden ins Feuer legen, wenn man sich unsicher ist. Wir verlangen lediglich, dass den Jugendlichen rasch und transparent kommuniziert wird, dass es noch offene Lehrstellen gibt und dass Firmen darüber in Kenntnis gesetzt werden, wo man noch Jugendliche finden könnte.
Ob die Jugendlichen an den 3 Matching-Herausforderungen scheitern, oder mit dem Lehrbetrieb eine Lösung gefunden werden kann, dass wird sich dann zeigen.
Es darf aber nicht sein, dass Lehrbetriebe und Jugendliche nicht einmal wissen, wo es noch Jugendliche / offene Lehrstellen gibt. Dies ist ein Mitgrund, weshalb wir uns entschlossen haben, den Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, an passender Stelle, zielgerichtet, auf sich und die 2-3 Berufswünsche aufmerksam zu machen.
Bitte helfen Sie mit, dass Firmen und Jugendliche auf unsere Plattform – und damit aufeinander – aufmerksam werden! Die 210 Lehrstellensuchenden und Firmen die aktuell noch Lernende für das Jahr 2009 suchen, wären Ihnen dankbar!
5. Weitere Orte mit offenen Lehrstellen u. Lehrstellensuchenden
Offene Lehrstellen/Jugendliche findet man z.B. noch:
b) bei Zeitungs-Aktionen:
e) Weitere Informationen/Linksammlung:
f) Kennen Sie weitere Portale in der Schweiz, wo man noch offene Lehrstellen und Lehrstellensuchende findet?
6. Lehrstellensaison 2010
Wagen wir einen kurzen Ausblick auf die Lehrstellensaison 2010. Bereits Anfang September geht der grosse Ansturm auf die Lehrstellen und Lernenden wieder los. Ich möchte folgend einige Themen aufgreifen, welche uns in der kommenden Saison zwangsläufig erwarten werden. Vielleicht kann das eine oder andere verbessert werden?
a. Fairplay
Wie jedes Jahr werden Stimmen und Empfehlungen zu „Fairplay bei der Lehrstellenvergabe“ postuliert. Dann hört man Stimmen, die berichten, dass in der Westschweiz und im Tessin die Lernenden-Rekrutierung erst im Januar oder Frühling beginnt. Hier eine Zusammenstellung mit verschiedenen Stimmen:
b. Rolle der Eltern bei der Berufswahl
c. Unvollständige Bewerbungsdossiers
Aus unserer Sicht darf das in der heutigen Zeit einfach nicht geschehen, dass immer noch unvollständige und unsorgfältige Bewerbungsunterlagen versendet werden. Ein Umdenken ist hier von Nöten. Hier einige Tipps:
· RAV: Wie bewerbe ich mich richtig? (PDF-Datei):
· Bewerbungstipps von Jobs.ch (PDF-Datei)
d. Firmen, die keine Absagen erteilen
Man hört von Jugendlichen, welche verzweifelt berichten, dass sie bereits 50 Standart-Absagen – oder nicht einmal eine Antwort – erhalten haben. Auch das sollte nicht sein.
Unsere Bitte an alle Lehrbetriebe:
Stellen Sie konstruktivere Absagen aus. Auch, wenn Sie 100 Bewerbungen auf eine Lehrstelle erhalten. Ein „konstruktiver“ Hinweis wäre z.B. schon die Weiterleitung auf unsere Plattform mit der Empfehlung, dass man bei uns ein Gesuch aufgeben kann und Tipps für die Lehrstellensuche erhält. So wird den Jugendlichen auch gleich weitergeholfen und er findet vielleicht auf unserem Portal den passenden Lehrbetrieb.
Tipps zum Thema „Was tun bei Absagen?“
e. Viele Bewerbungen geschrieben/erhalten
Man liest von Jugendlichen, die über 100 Bewerbungen geschrieben haben. Man hört aber auch von Firmen, die auf eine Lehrstelle über 200 Bewerbungen erhalten haben. (Erinnern Sie sich an die Matching-Probleme?)
f. Diskriminierte Migrant/-innen
Man liest von Projekten für Migrant/-innen, weil sie tendenziell bei der Lehrstellensuche benachteiligt, gar diskriminiert werden. Weiterführende Informationen gibt es hier:
g. Auch Sek-A-Schüler/-innen ohne Chance
Man hört aber auch von Sek A-Schüler/-innen, welche keine Chance auf die gewünschte Lehrstelle zu haben scheinen. Könnte das daran liegen, dass es in der entsprechenden Region schlicht zu viele Kandidat/-innen für denselben Beruf hat?
h. Politische Vorstösse
Man liest von teueren Berufsbildnerkursen und den verzweifelten Versuchen von Mentoringstellen und „Networker“ Plätze im niederschwelligen Bereich zu finden.
Es werden wieder neue Ideen für Berufbildungsfonds und anderen Lehrstellenmarketingmassnahmen geschmiedet. Es wird wieder Lehrstellenkonferenzen und Berufbildungstage geben.
i. Forderungen nach mehr Lehrstellen
Jedes Jahr wird es wieder Jugendliche geben, welche sich zu spät um eine Lehrstelle bemühen und die Lehrstellensuche unterschätzen resp. sich auf einen Beruf fixieren, welcher nicht zu ihnen passt.
j. Berufbildungsmessen
Es werden Berufbildungsmessen und Berufsweltmeisterschaften veranstaltet werden.
k. Es bleiben immer Jugendliche und Firmen übrig…
Und jedes Jahr stellt man fest, dass es Ende August Lehrstellensuchende gibt, welche ohne Lehrstelle bleiben – und Firmen, welche ein Lehrstellenangebot enttäuscht oder genervt zurückziehen, weil die Kandidat/-innen nicht den Wünschen entsprechen.
l. Lehrstellenwechsel / Lehrabbrüche
Und dann? Wenn doch eine Lehrstelle gefunden werden konnte? Wie immer in der Probezeit wird es etliche Jugendliche geben, welche einen Lehrstellenwechsel oder gar Abbruch anstreben.
Ich möchte den Lehrabbrüchen schon jetzt etwas vorbeugen:
Gerade bei Schwierigkeiten in der Lehre möchte ich dazu aufrufen aktiv das Gespräch mit dem Lehrmeister/der Lehrmeisterin zu suchen. Bei Bedarf eine Schlichtungsperson herbeizuziehen und erst dann – wenn wirklich alle Stricke reissen und eine Fortsetzung der Lehre am gleichen Ort nicht mehr zumutbar ist – abzuklären, ob ein Lehrabbruch, ein Lehrstellenwechsel nötig und möglich ist.
Es gibt bestimmt Situationen, wo eine Fortsetzung des Lehrverhältnisses nicht mehr zugemutet werden kann oder wo ein Lehrstellenwechsel von Nöten ist. Die Quote der Lehrvertragsauflösungen und -wechsel ist aber viel zu hoch und meist kommt hinzu, dass Lehrmeister und Lernende dabei gar nicht wirklich das Gespräch suchten. Das darf nicht sein. Auch ist zu bedenken, dass es nicht einfach ist, einen neuen Lehrplatz zu finden.
Weiterführende Informationen zur Problematik der Lehrvertragsauflösungen findet man hier:
Ich hoffe, ein Lehrabbruch ist vermeidbar – falls nicht, gibt es entsprechende Hilfestellen.
m. Mehr Transparenz / Zusammenarbeit
Ich kann all diese Herausforderungen und Probleme nicht aus dem Weg räumen.
Ich kann aber mit unserer Plattform transparent auf Empfehlungen, Schwierigkeiten und politische Vorstösse aufmerksam machen. Unser Verein ist politisch neutral. Es gibt aber an vielen Orten, wie z.B. bei Berufsberater/-innen, Mentoringstellen, Berufbildungsämter, Lehrkräften und natürlich bei den Ausbildner selbst eine Fülle an Erfahrungswerten, welche nicht einfach ungehört brach liegen sollten.
Auf diese Empfehlungen und Tipps möchte ich in Zukunft noch transparenter aufmerksam machen, damit es künftig für Firmen und Jugendliche einfacher wird, einander zu finden.
Ein erster Schritt dazu ist, dass Sie mithelfen die Öffentlichkeit auf die bei uns offenen Lehrstellen und Lehrstellengesuche aufmerksam zu machen.
Es gibt schon genügend Schwierigkeiten, wenn es darum geht den richtigen Beruf zu wählen, den Anforderungen zu genügen und zu gewährleisten, dass in der Region genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Da darf der Weg zu einer Lehrstelle nicht schon versperrt werden, indem man nicht einmal transparent kommuniziert, wo es noch Lehrstellensuchende und wo es Lehrbetriebe gibt!
Lehrstellenboerse.ch – Die Plattform für offene Lehrstellen und Lehrstellengesuche!
Ich danke für Ihre Kenntnisnahme und Ihre Mithilfe
Freundliche Grüsse
Michael Ferreira, Projektleiter
Verein Lehrstellenboerse.ch
Sandstrasse 5 // 3302 Moosseedorf
Telefon: +41 (31)850 10 27 // Natel: +41 (0)79 681 27 25 // Fax: +41 (0)31 850 10 21
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