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Gefährdet die Mindestlohn-Initiative die Berufslehre?

8 Mai

Vorneweg, unser gemeinnützige Verein ist politisch neutral und wird sich dazu nicht äussern.

Dennoch möchten wir Ihnen die Gelegenheit der Diskussion bieten:

Gegner der Initiative sagen, die Berufslehre sei gefährdet:
z.B. Frau Ursula Renold, ehemalige Bildungsdirektorin BBT
http://www.nzz.ch/lebensart/auto-mobil/die-mindestlohninitiative-schadet-dem-modell-der-berufslehre-1.18291180

Gastkommentar
Die Mindestlohninitiative schadet dem Modell der Berufslehre
meint Ursula Renold
Sonntag, 27. April 2014

Am 18. Mai 2014 stimmt der Schweizer Souverän darüber ab, ob zukünftig ein nationaler Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde oder 4000 Franken pro Monat gelten soll. Was als geeignetes Instrument zur Besserstellung von Menschen mit tiefem Lohn verkauft wird, wird sich negativ auf die Zukunft jener jungen Berufsnachwuchskräfte auswirken, die heute in Tieflohnbranchen noch einen Einstieg in eine breite Berufsbildung erhalten. Die Mindestlohninitiative kann das exakte Gegenteil dessen bewirken, was sie anstrebt.

Der weltweit höchste Mindestlohn gefährdet Arbeitsplätze und Lehrstellen. In der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung besteht Konsens, dass moderate Mindestlöhne keine grossen Auswirkungen auf die Gesamtbeschäftigung haben. Hoch angesetzte Mindestlöhne hingegen schon. Und als hoch angesetzt muss der Schweizer Vorschlag bezeichnet werden: Er verlangt den weltweit höchsten Stundenansatz.

Die Höhe ist das eine, die Undifferenziertheit das andere. Der Vorschlag berücksichtigt weder regionale noch branchenspezifische Unterschiede. Firmen in städtischen Gebieten können höhere Lohnkosten eher auf ihre Kunden überwälzen, da hier die Kaufkraft höher ist. In grenznahen und ländlichen Gebieten ist dies nicht der Fall. Der Anreiz für Firmen, hier zu investieren, sinkt. Zudem wären gerade arbeitsintensive Branchen besonders von einem Mindestlohn betroffen. Arbeitsplatzabbau oder die Verlagerung von Arbeitsplätzen dürfte die Folge sein. Wo aber Arbeitsplätze im Inland verschwinden, da gehen Berufslehren verloren. Tieflohnbranchen wie der Detailhandel oder die Gastronomie sind aber gerade jene Branchen, die Jugendlichen mit schwachen schulischen Leistungen und praktischer Begabung den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Gehen diese Lehrstellen verloren, so trifft es die Zielgruppe, die man mit der Initiative unterstützen möchte. Dazu kommen die Verlockungen für Teenager: Wer im Alter von 16 Jahren die Wahl hat zwischen einer zwei-, drei- oder vierjährigen Lehre oder einem direkten Einstieg in den Arbeitsmarkt, wird abwägen. Angenommen, ein Jugendlicher wolle eine Berufslehre als Detailhandelsfachmann absolvieren. Während der dreijährigen Lehrzeit würde er rund 42 000 Franken verdienen. Bei direktem Einstieg in den Arbeitsmarkt erhielte er in derselben Zeit 100 000 Franken. In einer Gesellschaft, die sich zunehmend an kurzfristigen Ertragsaussichten orientiert, ist die Gefahr gross, dass er dieser Verlockung erliegt. In der Phase der Adoleszenz ist dieses Risiko zudem besonders hoch, da eine Vielzahl von Jugendlichen schulmüde ist.

Der Direkteintritt ins Erwerbsleben führt zu eintönigen Jobs: Treten Jugendliche ohne breite Berufsbildung in den Arbeitsmarkt ein, laufen sie Gefahr, eintönige Jobs ohne Karriereperspektive anzutreten. Beispiele dafür gibt es in vielen Ländern. Exemplarisch sind die zahlreichen Jugendlichen in den USA bei Starbucks, Dunkin’ Donuts, oder McDonald’s. Ohne breite berufliche Grundbildung, wie sie die Schweiz kennt, ist das berufliche Auf- und Umsteigen kaum möglich. Mit dem direkten Eintritt in den Arbeitsmarkt werden weder überdauernde Schlüsselkompetenzen wie Beratungs-, Team-, Problemlösekompetenz noch aktives oder selbständiges Denken und Handeln gefördert, denn solche Ausbildung braucht Zeit und kostet die Betriebe Geld. Folglich können Ungelernte nur für eng definierte Jobs angelernt werden.

Schliesslich würden staatlich verordnete Mindestlöhne auch die Budgets für Weiterbildung gefährden: Müssten Betriebe einen Mindestlohn von 4000 Franken pro Monat bezahlen, so fehlte ihnen das Geld für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Solche Weiterbildung ist angesichts des Fachkräftemangels und der künftig beschränkten Zuwanderungsmöglichkeit aber äusserst wichtig.

Ohne Berufslehre gibt es auch keinen Zugang zu weiterführenden Bildungen: Die Berufslehre ist die wichtigste Schutzmassnahmen vor späterer Armut. Hinzu kommt, wer keinen Abschluss auf Sekundarstufe II hat, kann auch keine weiterführenden Bildungsabschlüsse erwerben. Dies ist angesichts des raschen Wandels in der Arbeitswelt für alle Erwerbstätigen notwendig und Voraussetzung für Lohnzuwachs.

Die Schweizer Berufsbildung ist weltweit gesehen ein Erfolgsmodell. Sie garantiert eine tiefe Jugendarbeitslosigkeit und ermöglicht dank hoher Durchlässigkeit im gesamten Bildungssystem eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten, was mit Lohnsteigerungen verbunden ist. Dieses Erfolgsmodell darf nicht durch staatlich verordnete Fehlanreize gefährdet werden. Es gibt bessere Instrumente, um das Ziel zu erreichen: Die in Gesamtarbeitsverträgen ausgehandelten Minimallöhne berücksichtigen auch Unterschiede nach Branche und Region.

Befürworter der Initiative sagen, die Berufslehre sei nicht gefährdet:
z.B. Andy Tschümperlin, Nationalrat SZ, Präsident der SP-Bundeshausfraktion
http://www.mindestlohn-initiative.ch/2014/04/mindestloehne-staerken-die-berufslehre/

Mehr als zwanzig Jahre habe ich auf der Sekundarstufe I junge Menschen ausgebildet, die zuerst ihre Berufswahl planten, dann den Berufseinstieg vollzogen. Nie habe ich während dieser Zeit erlebt, dass Jugendliche nach der obligatorischen Schulzeit gesagt hätten: „Ich will keine Berufsausbildung machen, ich möchte nur Geld verdienen.“ Für junge Menschen ist die Ausbildung wichtiger als Geld.

Kühn behaupten die Gegner der Mindestlohninitiative, dass mit der Mindestlohn-Initiative der Anreiz, eine Lehre zu absolvieren, verloren ginge. Genau das Gegenteil passiert. Mit der Mindestlohninitiative werden die Berufslehren aufgewertet.

Wer als Lehrling weiss, dass nach einer abgeschlossenen Berufslehre eine anständige Bezahlung erfolgt, ist motivierter. Es kann doch einfach nicht sein, dass nach einer dreijährigen Lehre ausgebildete Fachkräfte unter 4000 Franken verdienen. Leider ist das heute in der reichen Schweiz immer noch eine Tatsache. Rund ein Drittel der Arbeitenden, die weniger als diese 22 Franken pro Stunde verdienen, haben eine Berufslehre abgeschlossen. 70 Prozent davon sind Frauen. Tiefstlöhne erhalten Coiffeusen, Verkäuferinnen, Flugbegleiterinnen aber auch Arbeiter im Gartenbau.

Frauen sind doppelt so häufig von Tieflöhnen betroffen, obwohl die Lohngleichstellung seit über 30 Jahren in der Bundesverfassung mit dem Satz „Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit“ verankert ist. Im Jahr 2010 erhielten 5,6 Prozent der Männer mit einem Lehrabschluss einen Tieflohn. Mit 15,7 Prozent waren die Frauen fast dreimal so hoch betroffen. Mindestlöhne sind somit ein wirksames Instrument gegen die Lohndiskriminierung von Frauen.

Wer sein Leben mit einem Lohn unter 4000 Franken bestreiten muss, der bekommt später dann auch eine tiefere Rente. Damit werden die AHV-Beiträge tiefer, die Pensionskassenguthaben – also die 2. Säule – können nur gering oder gar nicht aufgebaut werden. Geld für den Aufbau einer 3. Säule ist nicht vorhanden. Arbeiterinnen und Arbeiter mit zu tiefen Löhnen werden also doppelt bestraft. Wer Ja sagt zu tiefen Löhnen, der sagt auch Ja zu tiefen Renten. So einfach ist das.

Am 18. Mai 2014 haben wir die Gelegenheit, mit einem Ja zur Mindestlohninitiative allen Frauen und Männern in unserem Land, die jeden Tag hart arbeiten, einen gerechten Lohn zu garantieren. Ein starkes Land braucht faire Löhne.

Was ist Ihre Meinung?

Übrigens:
Easyvote“ vom Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ) erläutert nochmals in Kürze die Absicht der Initianten und bietet weitere Stimmen von Befürworter und Gegner:



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„Die Jugendlichen werden immer schwächer, undisziplinierter – und es gibt sowieso genügend Lehrstellen!“

2 Mär

Erlauben Sie mir 2, 3 Sätze zu Aussagen zu verlieren, welche Sie wohl auch schon gehört oder selbst gemacht haben, wie z.B. „Es gibt genügend Lehrstellen!“, „Die Jugendlichen werden immer schwächer!“ und „Die Jugendlichen haben keinen Durchhaltewillen mehr!“.

„Es gibt genügend Lehrstellen!“

Sie haben bestimmt auch schon in den Medien gehört, dass es genügend Lehrstellen gäbe und mehr Lehrstellen angeboten als nachgefragt würden. Wenn man sich an den Zahlen des Lehrstellenbarometers orientiert, in welchem per April 2011 81‘000 angebotene und 77‘000 Lehrstellensuchende und per August 2011 gar 93‘500 angebotene und 87‘000 nachgefragte Lehrstellen hochgerechnet werden, so haben wir derzeit in der Tat rein rechnerisch einen Lehrstellenüberschuss. Aber bedeutet dies nun wirklich, dass es „genügend“ Lehrstellen gibt?

Ein paar Anmerkungen dazu:

77‘000 Lehrstellensuchende vs. 81‘000 Lehrstellen = „genügend Lehrstellen“? (Juni 2011)

Lehrstellenmangel und verstärkter Lehrlingsmangel – wenn das Lehrstellenangebot nicht der Nachfrage entspricht. (April 2010)

Anmerkungen – Lehrstellensituation in der Schweiz (Pdf-Datei)

Herausforderungen im Lehrstellenmarkt (Pdf-Datei)

Kurzfazit: In manchen Berufsgattungen, Regionen gibt es in der Tat genügend oder gar zu viele  Lehrstellen. (Stichwort: die „falschen Lehrstellen“ wegen strukturellen Problemen in der Zusammensetzung des Lehrstellenangebotes -> Avenir Suisse: „Die Zukunft der Lehre“, S. 51).

Dennoch gibt es viele Berufe (möglicherweise auch in Ihrem) wo es wichtig wäre, dass mehr Lehrstellen und auch Attestausbildungen geschaffen werden.

„Die Jugendlichen werden immer schwächer!“

Lassen Sie mich auch dazu etwas sagen. Viele Unternehmen die sich bei mir melden bemängeln die schulischen Qualitäten der Jugendlichen, welche sich bewerben. Sie verstehen, dass ich nicht sagen kann, ob die Jugendlichen schwächer als „früher“ sind. Wenn man aber mitberücksichtigt, dass seit 2008 die Zahl der Schulabgänger kontinuierlich sinkt (einige Kantone bilden die Ausnahme) und gleichzeitig die Zahl der Gymnasiasten langsam steigt, so fehlt es tendenziell auch an schulisch starken SchülerInnen.

Weiter muss man die rund 18‘000 Jugendlichen in Brückenangeboten, auf der Warteschlange mitberücksichtigen, welche sich wegen dem gestiegenen Lehrstellenangebot vermehrt auf den Lehrstellenmarkt getrauen. „Warteschlange“ ist aber nicht gleichbedeutend mit „schwachen SchülerInnen“. Aber, auch wenn viele der Aupair-SchülerInnen, Jugendlichen mit Praktikumserfahrungen, Jugendlichen im 10. Schuljahr und diejenigen, welche das Gymnasium, die Mittelschule abbrechen und auf den Lehrstellenmarkt kommen, so bewerben sich im Verhältnis zu den Jahren vor 2008 jetzt mehr Jugendliche von der Warteschlange als direkt von der 9. Klasse.

Wenn man davon ausgeht, dass das Verhältnis der bildungsfernen und bildungsnahen Jugendlichen gleich bleibt (was Unsinn ist, da ja wohl kaum ein Jahrgang mit dem darauffolgenden vergleichbar ist), so könnte man sagen, dass es nicht nur weniger Jugendliche für den Lehrstellenmarkt, sondern auch „schwächere“ Jugendliche gibt.

Weiter muss man aber auch bedenken, dass durch die Umwandlung der Anlehren in Attestausbildungen (EBA: eidgenössisches Berufsattest) die schulischen Anforderungen für die schwächeren Jugendlichen gestiegen sind. Gleichwohl bieten die Attestausbildung die Möglichkeit einer späteren EFZ-Ausbildung und damit weiteren Weiterbildungen. Zudem bleibt festzuhalten, dass in den vergangenen Jahren die Anforderungen, welche von der Wirtschaft, den Berufsverbänden und damit Lehrbetrieben gestellt werden allgemein zugenommen haben.

Dennoch: Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) und Schweizerische Aktademie der Technischen Wissenschaften (SATW) stellt einen Ausbildungstrend weg von den naturwissenschaftlichen Fächern fest und für die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) muss zwingend (auch bei den unterrichtenden Lehrkräften) das Interesse / die Begeisterungsfähigkeit wieder geweckt werden. -> Projekt «Bildung und Nachwuchsförderung im Disziplinenverbund MINT»

Kurzfazit: Solange die Zahl der SchulabgängerInnen sinkt und noch mehr Jugendliche das Gymnasium wählen, wird man auf dem Lehrstellenmarkt mit weniger Jugendlichen auskommen müssen.

Anmerkung – mittelfristige Prognose von Avenir Suisse: „Die Neue Zuwanderung führt indirekt zu einer Konkurrenzsituation zwischen Schweizer und Zuwanderer-Kindern. Als Folge könnten Schweizer Jugendliche – vor allem solche aus dem Mittelstand – wieder vermehrt unfreiwillig in die Berufsbildung verwiesen werden.“ (Die Zukunft der Lehre, S. 23.)

Kurzfristig wird man als Unternehmen wegen dem generellen Nachwuchsmangel und der gestiegenen Bereitschaft Lehrstellen anzubieten, noch mehr Konkurrenten haben und muss sich noch aktiver um die Jugendlichen bemühen.

Es wird zweifellos Unternehmen geben, die wegen den vermeintlich schwachen Jugendlichen das Lehrstellenangebot reduzieren und sich verstärkt darum bemühen werden den Nachwuchs erst auf der Stufe Gymnasium oder Fachhochschule / Universität zu rekrutieren.

Viele KMU werden sich aber überlegen müssen, ob sie auf eine günstige Arbeitskraft verzichten können oder bereit sind allenfalls eine Attestausbildung anzubieten und die Jugendlichen noch stärker zu fördern. In manchen Berufen ermöglichen Lehrlingsheime oder das eigene Hotel die Aufnahme eines Jugendlichen aus weiter entfernten Kantonen und aus dem grenznahen Ausland.

Der Berufsverband, welcher den Berufsstand sichern will, wird sich darum kümmern müssen die Jugendlichen für ihren Beruf zu begeistern und den ausbildenden Firmen die nötige Unterstützung zu geben, wenn von den Firmen gefordert wird, dass mehr Attestausbildungen geschaffen werden sollen resp. das Angebot auf dem gleichen Stand gehalten werden soll.

Es darf nicht sein – u.a. wegen der möglichen künftigen Jugendarbeitslosigkeit, Abhängigkeit von Sozialdiensten des Jugendlichen – dass jetzige und neue Lehrbetriebe alleine gelassen werden und die Gefahr besteht, dass die schulisch schwächeren Jugendlichen nicht mehr gefördert werden. Lehrpersonen, Eltern, Lehrbetriebe, Berufsverbände, Staat, Nachhilfelehrer, Mentoren, Jugendarbeiter, Betreuer in Brückenangeboten, Sozialdienststellen, Berufsberater, allenfalls Ärzte, Psychologen, weitere Vertrauenspersonen und die Jugendlichen selbst(!) müssen hier alle ihren Anteil dazu liefern, dass eine Attestausbildung, Berufslehre erfolgreich absolviert werden kann. Auch wenn die Jugendlichen und Lehrbetriebe die Hauptakteure sind, so darf man die Lehrbetriebe nicht alles alleine „ausbaden“ lassen und die Jugendlichen ihrerseits sollen auch den nötigen Rückhalt haben.

„Die Jugendlichen haben keinen Durchhaltewillen mehr!“.

Leider höre ich auch ab und zu von unseren Firmen, dass sie den Durchhaltewillen vermissen lassen. Dies kann man leider so nicht dementieren, da schweizweit in rund 20% aller Lehrverhältnisse die Lehrstelle gewechselt oder die Lehrverträge aufgelöst werden.

Es gibt nebst der falschen / zu späten Berufswahl, schulische Schwächen in der Berufsschule, Verfehlungen am Arbeitsplatz aber auch Verfehlungen oder Konkurs eines Lehrbetriebs weitere Gründe für einen Lehrabbruch/-wechsel.

Ich möchte hier drei Punkte aufgreifen:

1. Falsche / zu späte Berufswahl

Ein Teil der Lehrverhältnisse wird im Probemonat aufgelöst oder geändert, weil die Jugendlichen einsehen müssen, dass dies doch nicht der richtige Beruf für sie sei und ein Lehrstellenwechsel nötig wird.

Ein paar Thesen/Stimmen, welche mir zu Ohren gekommen sind:

–       Manche Jugendliche nutzen die Angebote der Berufsberatungsstellen zu wenig intensiv und/oder zu wenig oft und/oder zu spät

–       Manche Jugendliche überschätzen ihre Fähigkeiten und halten zu lange an einem Beruf fest

–       Manche Jugendliche befassen sich zu wenig mit möglichen Alternativen, wenn es mit dem Traumberuf nicht klappt und sind mit der 2./3. Wahl überfordert oder überrascht, dass der Beruf so viel anders ist, als sie sich das vorgestellt haben.

–       Manche Berufsberater sagen den Jugendlichen nur das, was sie hören wollen und machen zu wenig auf die anderen 250 Berufe aufmerksam

–       Manche Berufsberater haben zu wenig Kenntnisse bezüglich der Situation auf dem Lehrstellenmarkt (Gibt es genügend Lehrstellen? Wie hoch ist die Konkurrenz für denselben Beruf in der entsprechenden Region? Sind die Anforderungen gestiegen?)

–       Manche Lehrkräfte stempeln die Jugendlichen zu schnell als zu schwache Schüler ab, demotivieren diese und schränken damit deren Berufsmöglichkeiten zu schnell ein

–       Manche Eltern übertönen die Berufsberater, Lehrkräfte und teils gar die Wünsche der eigenen Kinder, weshalb zu lange Zeit ein (zumindest kurzfristig) nicht erreichbares Berufssziel verfolgt wird

–       Manche Eltern kennen die Konkurrenzsituation auf dem Lehrstellenmarkt zu wenig und unterstützen die Jugendlichen zwar vorbildlich – aber auf verlorenem Posten

–       Manche Eltern steuern das eigene Kind in Richtung Privatschule, Mittelschule obwohl es (zum jetzigen Zeitpunkt) damit überfordert und der Abbruch vorprogrammiert ist. Nach dem Abbruch kommen die Jugendlichen „zu spät“ auf den Lehrstellenmarkt, weshalb auch die 1. Lehrstellenwahl nicht mehr möglich wird und erst eine Lehrstelle für den 2./3./4.-liebsten Beruf gefunden wird – welchen man dann aber noch zu wenig kennt.

–       Manche Eltern kennen die duale Berufsbildung und die hervorragenden Weiterbildungsmöglichkeiten nicht

–       Manche Eltern erachten es (oft kulturbedingt, bei Mädchen aus Migrantenfamilien) als unwichtig, dass nach der Schule eine Ausbildung gemacht wird. Diese Mädchen erhalten dann zu wenig Unterstützung von zu Hause und sind bei der Lehrstellensuche nicht wirklich bei der Sache, da die Eltern vorsehen, dass sie keiner Ausbildung bedürfen.

(Da man ja nie weiss wie die Situation in 10 Jahren aussieht, bin der Meinung, dass es nicht schaden könnte eine Ausbildung abzuschliessen, wenn man dann doch einmal in den Arbeitsmarkt einsteigen will. Ich bin überzeugt, dass viele Eltern mit mir einig gehen können, wenn sie denn wissen, wie die duale Berufsbildung funktioniert. Für alle, welche ihre Eltern von der Wichtigkeit und dem Nutzen einer Ausbildung überzeugen wollen, empfehle ich die Ausführungen zu Lehrstellen, Beruf und Arbeit in 13 verschiedenen Sprachen auf http://berufsberatung.ch/dyn/8188.aspx und es gibt auch zahlreiche mehrsprachige Angebote bei den regionalen Berufsinformationszentren. Nutzt diese Angebote!)

–       Undundund…

2. Mangelnde Kommunikation / kaum Schlichtungsgespräche

Nebst der zum Teil selbstverschuldeten und/oder durch Eltern, Lehrkräfte, Berufsberater mitverschuldete späte/falsche Berufswahl gibt es auch Fälle, in welchen die Berufswahl als solche nicht unbedingt falsch war.

Auch wenn es berechtigte Lehrvertragsauflösungen gibt (dazu später mehr), hat die LEVA-Studie im Kanton Bern Mängel in der frühzeitigen Identifizierung gefährdeter Lehrverhältnisse und fehlende Gesprächsbereitschaft festgestellt:

„Die frühzeitige Identifizierung gefährdeter Lehrverhältnisse bietet die Möglichkeit, im Dialog mit allen Betroffenen (Lernende/Lernender, Lehrbetrieb, Eltern, Ausbildungsberatung, Lehrpersonen) nach einer Lösung zu suchen, bevor es zu spät ist. Dies ist ein entscheidender Punkt, denn die LEVA-Studie hat gezeigt, dass 49 von 100 Verträgen aufgelöst werden, ohne dass die Lernende/der Lernende und die Berufsbildnerin/der Berufsbildner vorgängig im Gespräch versucht haben, die Vertragsauflösung zu verhindern. Das Lösungsspektrum unterscheidet sich von Fall zu Fall. Oft reicht es, die Jugendlichen mit Stützkursen zu fördern oder sie besser im Betrieb zu betreuen. In vielen Fällen ist aber die Auflösung nicht zu verhindern. Unmittelbare Anschlussmöglichkeiten sind die Umwandlung eines drei- oder vierjährigen Lehrverhältnisses in eine zweijährige berufliche Grundbildung (Attest) oder der Wechsel in einen neuen Lehrbetrieb.“ (Berufbildungsbrief 2008/2, Seite 4)

Die Schweizerische Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB) hat das Thema im 2010 in einer Tagung erneut aufgegriffen.

3.    Disziplinarische Verfehlungen

Ich weiss nicht, wie es vor 30 Jahren war – aber es ist in der Tat so, dass viele Firmen den Durchhaltewillen der Jugendlichen bemängeln. In einem Beitrag vom Schweizer Fernsehen mit dem Titel „Disziplinprobleme bei Lehrlingen“ wird dieser Verdacht untermauert: „Jedes Jahr lösen in der Schweiz Schätzungen zu Folge rund 17′ 000 Lehrlinge ihren Lehrvertrag auf. Experten orten Disziplinprobleme: Viele Lehrlinge gehen Problemen aus dem Weg, sind nicht kritikfähig. Einige scheitern gar schon bei der Bewerbung.“

Liebe Eltern, müssen wir wie bei den Hundemarken auch über die Einführung von Marken für die „Haltung von und Verantwortung für Kinder“ diskutieren? Ich bin böse, ich weiss.

Liebe Jugendliche, glaubt ihr wirklich, es ist nach einer Auflösung des Lehrverhältnisses einfach, weiterhin die Hand für euch ins Feuer zu legen und einen neuen Lehrbetrieb davon zu überzeugen, dass ihr die Lehre nicht noch ein zweites Mal abbrecht? Bitte achtet darauf, das Verhältnis zum Lehrmeister/zur Lehrmeisterin nicht überzustrapazieren und getraut euch Schwächen/Probleme anzusprechen. Vielleicht hilft dir der Lehrmeister sogar mit Nachhilfeunterricht oder kennt Anlaufstellen, wenn du andere familiäre, finanzielle, persönliche Schwierigkeiten hast.  (Ansonsten: www.tschau.ch – da kannst du anonym Fragen stellen, zu allen Themen, die dich beschäftigen!)

Liebe Lehrbetriebe, bitte versuchen Sie in Zukunft verstärkt und früh genug externe Schlichtungsstellen miteinzubeziehen, damit sie nicht zu den 49 von 100 Unternehmen gehören, die den Lehrvertrag auflösen, ohne in einem Gespräch die Auflösung zu verhindern. Im Einzelfall sind Lehrvetragsauflösungen oder –wechsel nicht immer zu verhindern und auch berechtigt. Trotz den obigen Ausführungen bezüglich falscher/später Berufswahl habe ich bei 17´000 Lehrabbrüchen/-wechsel Mühe zu glauben, das alle Lehrabbrüche/-wechsel von den Jugendlichen selbst verschuldet sind und man als Lehrbetrieb nicht früher hätte präventiv eingreifen können und dabei nicht auch vorschnelle Kündigungen dabei sind.

Irgendwo gibt es sicherlich Grenzen, welche die pubertierenden Jugendlichen trotz mehrmaligem Augenzudrücken nicht überschreiten dürfen und mit deren Konsequenzen sie zu Recht (weil selbstverschuldet) leben müssen. Manche „brauchen“ das, dass sie in eine Wand hineinlaufen und auf die Welt kommen, erwachen. Manche hätten aber vielleicht nur eine Vertrauensperson gebraucht, wenn Eltern diese Rolle nicht ausfüllen können.

Nebst der Kontaktaufnahme mit Berufbildungsämter, Berufsschullehrer, Eltern kann ich z.B. auch Mentoringstellen empfehlen, wie z.B. das Angebot JobCaddie im Kanton Zürich, welches versucht bei Konflikten zu vermitteln. Weitere Unterstützungsangebote (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) finden Sie in dieser Zusammenstellung (Pdf-Datei, S. 5).

Wenn man alle die Herausforderungen liest kann man sagen, es sei ein Wunder, dass das duale Berufsbildungssystem doch so gut funktioniert. Dafür braucht es aber die Zusammenarbeit aller Akteure und von allen Seiten die Bereitschaft sich auch in Zukunft weiter zu verbessern.

Jede Lehrstelle welche von einem bisherigen Lehrbetrieb zurückgezogen wird ist eine zu viel (sofern es nicht eine strukturell „falsche“ Lehrstelle ist). Achten wir doch bitteschön darauf, dass wir unsere jetzigen Lehrbetriebe nicht vergraulen. Als jetziger und künftiger Lehrling hat man auch eine Verantwortung gegenüber denen, welche später eine Lehre machen möchten.

Achtet darauf, dass bisher nicht ausbildende Unternehmen erkennen, dass es gute, willige Lehrstellensuchende gibt, welche eine Lehrstelle verdient haben – damit die Bereitschaft der Unternehmen Lehrstellen/Attestausbildungen anzubieten auch weiterhin steigt und nicht rückläufig wird.

Lehrstellenmangel und verstärkter Lehrlingsmangel – wenn das Lehrstellenangebot nicht der Nachfrage entspricht.

8 Apr

Im Vergleich zum Jahr 2008 (84‘258) nahm im Jahr 2009 (81‘858) die Zahl der Schulabgänger/-innen  um rund 2400 Schüler ab. Diese demographisch abnehmende Entwicklung wird voraussichtlich bis ins Jahr 2018 anhalten. [Bundesamt für Statistik, Juni 2009]

Die Folge davon ist, dass künftig nicht nur im Baugewerbe [s. Schweiz Aktuell, 06.11.09] von Lehrlingsmangel die Rede sein wird und auch andere Branchen verstärkt auf die Suche nach Lernende gehen müssen. Obwohl man trotz Wirtschaftskrise, mitunter Dank erfolgreichen Lehrstellenförderungsmassnahmen der Kantone, eine grössere Ausbildungsbereitschaft der Firmen feststellen darf, entspricht das Lehrstellenangebot in verschiedenen Branchen nicht immer der Nachfrage, wie man Heute der Meldung vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) entnehmen konnte. [Lehrstellensituation im März 2010]

Der gemeinnützige Verein zur Förderung der Lehrstellenvermittlung in der Schweiz hat sich dieser Herausforderung angenommen und bietet für alle Lehrbetriebe und Jugendlichen die noch nicht fündig wurden, eine Plattform, um transparent und kostenlos auf die eigene Lehrstelle und das Lehrstellengesuch aufmerksam zu machen.

Den über 2000 bisher unbesetzten Lehrstellen stehen aktuell noch über 1000 Gesuche von Jugendlichen gegenüber: http://www.lehrstellenboerse.ch

Bevor Lehrstellen mangels geeigneten Kandidatinnen zurückgezogen werden, ist von den Jugendlichen in den kommenden Jahren eine noch grössere Flexibilität und Mobilität gefordert – was aber nicht zu einer noch höheren Quote bei Lehrabbrüchen führen darf.

Für Lehrstellensuchende könnte man die abnehmenden Schulabgängerzahlen als Lichtblick sehen, weil sich nun auch die über 20‘000 Jugendlichen, die sich momentan auf der sogenannten „Warteschlange“ [s. PDF-Datei: Lehrstellenbaometer August 2009, S. 5] befinden (solche, die ein Brückenangebot, Motivationssemester, aber auch einen Sprachaufenthalt machen oder arbeitstätig sind) mehr Chancen auf einen Ausbildungsplatz ausrechnen könnten, da weniger Konkurrent/-innen auf dem Markt sind.

Es wird aber keineswegs einfacher. Manche Firmen werden sich die auszubildenden Nachwuchskräfte im grenznahen Ausland holen, vermehrt auf Jugendliche mit einer höheren Berufsbildung setzen und notfalls das Lehrstellenangebot reduzieren, wenn die Qualifikationen der Jugendlichen nicht ausreichen und man keinen Mehraufwand zur Unterstützung der auf der Warteliste verbliebenen Jugendlichen betreiben möchte.

Interessiert wird unser politisch neutrale Verein die kommenden politischen Diskussionen verfolgen, (Erinnern Sie sich noch an den Vorschlag zu den Lehrlingen aus Nicht-EU-Ländern?) und hofft derweil auf ein Umdenken bei manchen Jugendlichen, Eltern und Firmen (auch die, die bisher noch nie Lernende ausgebildet haben) um die hiesige Jugend bei Bedarf zurechtzuweisen – aber auch zu fördern.

Die nächste Chance, sich für das Berufsbildungssystem in der Schweiz stark zu machen, gibt es bereits am 05. Mai 2010, am 2. Interkantonalen Lehrstellentag!

Tagung „Lehrvertragsauflösungen – furchtbar oder fruchtbar?“

3 Nov

Die Schweizerische Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung SGAB wird am 27. Januar kommenden Jahres eine Tagung zum Thema „Lehrvertragsauflösungen“ durchführen.

„Zentrale Fragen dieser Tagung sind:

1) Wie kann die Zahl der Lehrvertragsauflösungen reduziert werden?

2) Wie kann ein besserer Umgang aller Beteiligter mit Lehrvertragsauflösungen erreicht werden?

Es werden ca. 100 Teilnehmende aus der deutschsprachigen Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Deutschland erwartet. Das Zielpublikum setzt sich zusammen aus Personen der Berufsbildungspolitik, Betrieben, Berufsfachschulen, Berufsbildungsämtern, Berufsberatungen und Berufsbildungsverantwortlichen aus der gesamten deutschsprachigen Schweiz, die sich direkt mit Lehrvertragsauflösungen auseinandersetzen müssen, sowie Berufsbildungsforschenden, die den Dialog mit der Praxis suchen. Neben klassischen Input-Referaten wird die SGAB auch einen interaktiven Teil konzipieren. Dieser beruht auf einem innovativen, völlig neuen Tagungs-Konzept und bietet für alle Teilnehmenden die Möglichkeit, mit neuen Gedanken und frischen Ideen nach hause zu gehen. Lassen Sie sich überraschen!

Weitere Informationen erhalten Sie über die Webseite http://www.sgab-srfp.ch/tagung_lehrvertragsaufloesungen

Über diese Seite können Sie sich auch anmelden. Bitte beachten Sie, dass wir eine beschränkte Teilnehmerzahl haben. Eine frühzeitige Anmeldung lohnt sich!“

Vorankündigung / Tagungsprogamm

Weiterführende Literatur / Weitere Beiträge zum Thema

„Weissbuch zur Zukunft der Bildung Schweiz“/ Berufsweltmeisterschaften / NZZ Folio

25 Sept

Aus dem heutigen Newsletter (Pdf) von Jugendarbeit.ch möchte ich folgenden Teil herauspicken:

» » » BERUFSLEHRE

Die Akademien der Wissenschaften haben Anfang September ein „Weissbuch
zur Zukunft der Bildung Schweiz“ publiziert. Darin fordern sie deutlich mehr
schulische und berufliche Abschluesse auf Tertiaerstufe. Die Maturitaetsquote
in der Schweiz muesse erhoeht werden, fordert unter anderem der Professor
Walter Zimmerli. Die duale Berufsbildung (Berufslehre) sei ein „Auslaufmodell“.
<http://www.akademien-schweiz.ch>

Die Thesen des Weissbuches und von Professor Zimmerli haben scharfe Re-
aktionen von Bildungsbehoerden und Wirtschaftsverbaenden ausgeloest.
Das Bundesamt fuer Berufsbildung und Technologie (BBT) betont den Vorbild-
charakter der Schweizer Berufslehre fuer andere Laender. Die rein schulischen
Ausbildungen fuehren im Ausland oft zu hoher Jugendarbeitslosigkeit, weil sie
den Beduerfnissen des Arbeitsmarktes nicht gerecht werden.

Stimmen aus der Wirtschaft sprechen in Bezug auf die Weissbuch-Thesen von
„Provokationen aus dem Elfenbeinturm“ oder gar einem „getruebten Blick aus
dem Elfenbeinturm“. Der Direktor des Arbeitgeberverbandes, Thomas Daum,
wirft dem in Deutschland lehrenden Professor Zimmerli eine „erschreckende
Unkenntnis der heutigen Bildungslandschaft“ und „eine bedenkliche Ueberheb-
lichkeit“ vor. Gegen die These vom Auslaufmodell spreche, dass nach den
Sommerferien rund 80’000 Jugendliche in der Schweiz ihre berufliche Grund-
bildung in einem Lehrbetrieb aufgenommen haben.

Nur wenig Tage nach der Publikation der Thesen gegen die duale Berufsbil-
dung haben die Schweizer Berufsleute im kanadischen Calgary vierzehn
WM-Medaillen in der Berufsweltmeisterschaft gewonnen. Als beste Nation
Europas konnten 7 Gold-, 2 Silber- und 5 Bronzemedaillen sowie 18 Diplome
erzielt werden.
<http://www.worldskills.org> <http://www.swiss-skills.ch>

Die Wirtschaftskrise hat den Lehrstellenmarkt kaum beeintraechtigt. Im Kanton
Zuerich sind kurz vor den Sommerferien dennoch jedes Jahr rund 700-800 Ju-
gendliche ohne Lehrstelle bzw. Zwischenloesung. Rund 7’700 Jugendliche ma-
chen eine Lehre, rund 800 besuchen eine Mittelschule, rund 3’100 absolvieren
eine Schule oder eine praktische Zwischenloesung. Waehrend die Zahl der
Lehrlinge, Mittelschueler und der Jugendlichen ohne Loesung in den letzten
zehn Jahren erstaunlich stabil geblieben ist, hat sich die Zahl der Jugendlichen,
welche eine Zwischenloesung nach der Volksschule waehlen und ca. 25% er-
hoeht.

Und noch ein letztes zum Thema Berufslehre. Das NZZ Folio vom September
2009 widmet sich den Lehrlingen unter dem Titel „Probieren geht ueber Studie-
ren“ mit vielen interessanten Artikeln.
Online nachzulesen unter <http://www.nzz-folio.ch>

(Quellen: NZZ vom 03.09.09/05.-06.09.09/08.09.09)

Tagesanzeiger: „Schluss mit Fairplay bei der Lehrstellensuche“

23 Sept

Tagesanzeiger, den 23.09.09 –

„Schon seit August buhlen die Firmen um die besten Lehrlinge. Früher warteten sie damit freiwillig bis zum 1. November. Doch jetzt regiert der Markt.“

Hier gehts zum vollständigen Artikel:

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Schluss-mit-Fairplay-bei-der-Lehrstellensuche/story/27741738

Nebst Kommentaren zum Artikel findet man dort auch eine Kolummne mit dem Titel „Die Besten nicht bremsen“

http://www.tagesanzeiger.ch/meinungen/dossier/kolumnen–kommentare/Die-Besten-nicht-bremsen/story/30231719

Auch wir haben zu diesem Thema bereits vor einem Jahr eine entsprechende Zusammenstellung gemacht:

https://blog.lehrstellenboerse.ch/2008/11/04/fairplay-bei-der-lehrstellenvergabe/

Benachteiligt bei der Lehrstellenvergabe?

12 Sept

Es gibt regelmässig Stimmen, dass es Jugendliche gibt, welche bei der Vergabe der Lehrstellen benachteiligt werden.

Wir möchten hier kurz eine Auflistung zu Studien, Berichten und Projekten machen, bei welchen Sie sich selbst informieren und ihre Meinung dazu bilden können:

Studien/Berichte

Projekte

Blog

SGB-Jugendkommission fordert 10’000 zusätzliche Ausbildungsplätze

20 Feb

Bern, 19.02.09  –  Jugendliche trifft die Krise besonders hat. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) rechnet für 2010 mit einem Drittel mehr jungen Arbeitslosen. Die SGB-Jugendkommission fordert 10’000 zusätzliche Ausbildungsplätze.

[PDF-Datei der Medienmitteilung]:

http://www.sgb.ch/d-download/090219_EA_JCS_Lehrstellen.pdf

Was meinen Sie dazu?

Diskussion: Namensanpassung bei Einbürgerung

13 Feb

Vorstoss im Nationalrat geplant

Ausländische Staatsangehörige, die das Schweizer Bürgerrecht erhalten, sollen ein Recht auf Anpassung ihres Namens haben. Dies fordert der Verein «Second@s Plus Aargau». Wie Recherchen von «10vor10» zeigen, erhält diese Idee auch Unterstützung auf parlamentarischer Ebene.

http://tagesschau.sf.tv/content/view/comments/414158/#comment_415657

Auf dem obigen Link finden Sie weitere Stimmen aus der Bevölkerung zu diesem Thema. Auch wir möchten Sie dazu einladen, sich an der Diskussion zu beteiligen:

1. Was ist Ihre Meinung dazu?

2. Besteht das Bedürfnis, dass wir auf unserer Plattform http://www.lehrstellenboerse.ch die Bewerbungsschritte noch stärker anonymisieren und mit „Nummern“ arbeiten, solange bis dann ein Bewerbungsgespräch feststeht?

3. Was gibt es für Angebote für Migrantinnen?

In unserer Linksammlung haben wir auf verschiedene Studien und Hilfsangebote hingewiesen, welche weiterhelfen können:  https://lehrstellenboerse.wordpress.com/2007/12/07/kapitel-2-studien-berichte/

Kennen Sie selbst noch andere Hilfsangebote und was für Verbesserungen befinden Sie für nötig?

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