Du suchst verzweifelt eine Lehrstelle?
Du versuchst verzweifelt auf Dich aufmerksam zu machen und doch bekommst du nur wenige Chancen, Dich bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Probe-Arbeiten ins beste Licht zu rücken?
Heutzutage ist es wirklich nicht einfach, eine Lehrstelle zu finden.
Manchmal ist es leider in der Tat so, dass in deiner Region (je nach Beruf) schlicht zu wenige Lehrstellen vorhanden sind – oder Du zu viele MitbewerberInnen hast.
Schwierig, da alleine mit dem Bewerbungsdossier auf sich aufmerksam zu machen.
Versuche aber auch, die Firmen etwas zu verstehen – gerade wenn Du dich für einen Beruf bewirbst, wofür auf eine Lehrstelle 50 oder mehr Bewerbungen eintreffen, da können leider nicht alle zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden – und ja, 49 Personen erhalten dann eine Absage. Das muss aber nicht heissen, dass Du „schlecht“ warst – du hattest einfach nicht das nötige Glück. (Ich weiss, das sagt sich so leicht: Aber schau mal hier, was du bei Absagen tun kannst)
Aber wie kannst du sonst noch auf Dich aufmerksam machen?
1. Möglichkeit: Telefoniere.
Versuche bereits vor der Bewerbung einen persönlichen Kontakt zum potentiellen Lehrmeister herzustellen und nachzufragen, ob Du Deine Bewerbung versenden (oder gar vorbeibringen) darfst. Ein angenehmes, symphatisches Telefonat kann manchmal Berge versetzen. Und wer weiss, vielleicht erinnert sich der Lehrmeister dann auch an Dich, wenn er Dein Dossier in den Händen hat?
[Wichtig: Das Telefonat unbedingt selbst machen (nicht deine Mutter/Vater machen lassen!) und bereite Dich gut darauf vor. (Tipps siehe Berufswahlordner (PDF-Datei, S. 4) & Videoclips auf Futura.TV „Richtig Telefonieren“ + „Gute Visitenkarte nach Aussen„) ]
2. Möglichkeit: Geh vorbei.
Suche eine geeignete Zeit aus (Mittagszeit und Feierabend sind nicht wirklich geeignet) und versuche durch Deine angenehme Erscheinung beim Lehrmeister (oder einer/-m MitarbeiterIn) einen positiven Eindruck zu hinterlassen – ohne dass du aufdringlich wirkst und Zeit siehlst. Du wirst selbst merken, wie weit du gehen darfst und ob Du sowas wie „I bi grad ir Nächi gsi und ha wölle fräge, ob bi euch d’Lehrstelle, woni im Internet gseh ha, immer no offe isch – wenn ja würds mi freue, wenni euch mis Bewärbigsdossier dörft dalah (!?)“ sagst [in welchem Dialekt auch immer..], oder ob Du ins Gespräch kommst und auch gleich nachfragen darfst, ob sie auch Schnupperlehren anbieten – damit sie sich noch ein besseres Bild von Dir machen können.
Aber wie gesagt, achte darauf, dass du nicht zu aufdringlich wirkst. Je nachdem ist der Zeitpunkt gerade wirklich unpassend (es sind mehrere Kunden im Geschäft/in der Werkstatt, der Lehrmeister ist gerade im Stress oder das Telefon klingelt…) und da ist weniger oft mehr. Je nachdem bietet dir der/die LehrmeisterIn von selbst an, eine Schnupperlehre machen zu dürfen.
Wenn „nur“ eine/-e MitarbeiterIn da ist und Du wegen der Lehrstelle nicht mit dem/der ChefIn sprechen kannst, dann sag nicht, du kommst nochmals, wenn der/die ChefIn da sei. Du solltest ja schliesslich auch schon bei deinen eventuell künftigen Teammitgliedern einen symphatischen Eindruck hinterlassen. Wenn Dir das gelingt, hast Du bereits Jemanden mehr auf Deiner Seite, der das dann bestimmt weiterleiten wird, dass Jemand „Nettes“ vorbeigekommen sei.
Und ja – selbstverständlich solltest Du Dich im Vorfeld etwas über den möglichen Lehrbetrieb informieren. Warum gehst Du ausgerechnet dort persönlich vorbei? Wie beim Telefongespräch, so zählt natürlich auch beim „Vorbeigehen“ der erste Eindruck. Bereite Dich also gut vor – und überlege Dir auch, wie Du reagierst, wenn Dir gesagt wird, dass es leider keine Lehrstelle mehr gibt, oder sie gerade keine Zeit für Dich hätten.
Wenn Du etwas schüchtern bist und lieber mit einer Freundin/einem Freund vorbei gehen willst, so ist dies nicht falsch – das zeigt dem Lehrmeister einerseits, dass dies ein wichtiger Schritt für Dich war und andererseits, dass ihr wohl nur kurz bleiben werdet, keine Zeit stehlen wollt. Wenn Du aber merkst, dass der Lehrmeister Dir noch etwas zeigen will, dann nimm Dir diese Zeit. Vielleicht möchte er/sie Dich gerade kurz durch den Betrieb führen und ein paar Dinge zeigen – Es wäre „schade“, wenn du dann 5 Minuten später auf den Bus/das Tram springen müsstest. Zudem wäre das Deine Chance, um Fragen zu stellen, Interesse zu zeigen.
3. Möglichkeit: Sei kreativ.
Dies heisst nicht, dass Du aus Deinem Bewerbungsdossier eine Collage machen sollst.
Könnt ihr euch noch an Sanja Levnajic erinnern, die junge Frau, die vor rund 3 Jahren mit einer Plakat-Aktion nach einer KV-Lehrstelle suchte – und dann auch fündig wurde (Sie wurde sogar in den „Zieschtig’s Club“ eingeladen)?
Aber eben, ein Plakat ist nicht ganz billig… Es geht bestimmt auch einfacher…
Wie wär’s z.B. dass Du Dich auf eine Schreinerlehrstelle bewirbst, indem Du ein Miniatur-Haus, einen Stuhl oder Ähnliches baust, oder Deine Bewerbungsunterlagen in einer Schachtel, gefüllt mit Holzspäne zustellst?
Aber Halt. Wir wollen ja nicht, dass die Lehrbetriebe künftig täglich 50 Schachteln entsorgen müssen.
Im Zeitalter des WWW gibt es bekanntlich verschiedene Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn Du Dich auf 50 oder mehr freie Lehrstellen bewirbst, kann es schnell recht kostpielig werden, wenn Du jedes Mal ein neues Haus schreinern und die Paketkosten bezahlen musst. Wie wär’s wenn Du filmen würdest, wie Du Dein Holz-Häuschen (oder was auch immer) fertigstellst?
Wenn ich von Filmen spreche, erinnere ich mich auch daran, einmal ein Bewerbungsvideo gesehen zu haben. Dies ist zweifellos eine interessante Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings birgt so eine Aktion auch viele Gefahren. Was ist, wenn Dein Bewerbungsvideo plötzlich auf Videoplattfomen wie Youtube oder MyVideo platziert wird? Kann dies unter Umständen peinlich für Dich werden und „Freunde“ machen sich über Dich lustig?
Ein gut gemachtes Bewerbungsvideo ist sicherlich aller Ehren wert, doch kommt das hier auch wieder auf die Berufsbranche an. Bei einem eher kreativen Beruf kann es sicherlich unterstützend sein, wenn man sieht, dass Du Dich auch mit Videobearbeitungs-Tools auskennst. In anderen Fällen ist es aber wohl kaum von Nöten und birgt – eben, wenn es in falsche Hände gerät – möglicherweise unnötige Gefahren.
Wir hatten uns eine Zeit lang überlegt, ob wir euch ermöglichen wollen, dass ihr Bewerbungsvideos machen könnt, und diese bei uns auf der Plattform einfügen dürft. Wir sind aber – vorerst – zum Schluss gekommen, dass es doch nicht sein kann, dass man Heutzutage ein (womöglich ein professionell gemachtes – und damit auch nicht ganz billiges) Bewerbungsvideo machen muss, nur damit man auf sich aufmerksam machen kann. Das kann sich nicht Jede/-r leisten.
Wir haben einen anderen Vorschlag: (Teil 2): Mach hier auf Dich aufmerksam! [www.bildet-mich-aus.ch]
2 Antworten zu “(Teil 1): Mach auf Dich aufmerksam!”