Aus dem heutigen Newsletter (Pdf) von Jugendarbeit.ch möchte ich folgenden Teil herauspicken:
» » » BERUFSLEHRE
Die Akademien der Wissenschaften haben Anfang September ein „Weissbuch
zur Zukunft der Bildung Schweiz“ publiziert. Darin fordern sie deutlich mehr
schulische und berufliche Abschluesse auf Tertiaerstufe. Die Maturitaetsquote
in der Schweiz muesse erhoeht werden, fordert unter anderem der Professor
Walter Zimmerli. Die duale Berufsbildung (Berufslehre) sei ein „Auslaufmodell“.
<http://www.akademien-schweiz.ch>
Die Thesen des Weissbuches und von Professor Zimmerli haben scharfe Re-
aktionen von Bildungsbehoerden und Wirtschaftsverbaenden ausgeloest.
Das Bundesamt fuer Berufsbildung und Technologie (BBT) betont den Vorbild-
charakter der Schweizer Berufslehre fuer andere Laender. Die rein schulischen
Ausbildungen fuehren im Ausland oft zu hoher Jugendarbeitslosigkeit, weil sie
den Beduerfnissen des Arbeitsmarktes nicht gerecht werden.
Stimmen aus der Wirtschaft sprechen in Bezug auf die Weissbuch-Thesen von
„Provokationen aus dem Elfenbeinturm“ oder gar einem „getruebten Blick aus
dem Elfenbeinturm“. Der Direktor des Arbeitgeberverbandes, Thomas Daum,
wirft dem in Deutschland lehrenden Professor Zimmerli eine „erschreckende
Unkenntnis der heutigen Bildungslandschaft“ und „eine bedenkliche Ueberheb-
lichkeit“ vor. Gegen die These vom Auslaufmodell spreche, dass nach den
Sommerferien rund 80’000 Jugendliche in der Schweiz ihre berufliche Grund-
bildung in einem Lehrbetrieb aufgenommen haben.
Nur wenig Tage nach der Publikation der Thesen gegen die duale Berufsbil-
dung haben die Schweizer Berufsleute im kanadischen Calgary vierzehn
WM-Medaillen in der Berufsweltmeisterschaft gewonnen. Als beste Nation
Europas konnten 7 Gold-, 2 Silber- und 5 Bronzemedaillen sowie 18 Diplome
erzielt werden.
<http://www.worldskills.org> <http://www.swiss-skills.ch>
Die Wirtschaftskrise hat den Lehrstellenmarkt kaum beeintraechtigt. Im Kanton
Zuerich sind kurz vor den Sommerferien dennoch jedes Jahr rund 700-800 Ju-
gendliche ohne Lehrstelle bzw. Zwischenloesung. Rund 7’700 Jugendliche ma-
chen eine Lehre, rund 800 besuchen eine Mittelschule, rund 3’100 absolvieren
eine Schule oder eine praktische Zwischenloesung. Waehrend die Zahl der
Lehrlinge, Mittelschueler und der Jugendlichen ohne Loesung in den letzten
zehn Jahren erstaunlich stabil geblieben ist, hat sich die Zahl der Jugendlichen,
welche eine Zwischenloesung nach der Volksschule waehlen und ca. 25% er-
hoeht.
Und noch ein letztes zum Thema Berufslehre. Das NZZ Folio vom September
2009 widmet sich den Lehrlingen unter dem Titel „Probieren geht ueber Studie-
ren“ mit vielen interessanten Artikeln.
Online nachzulesen unter <http://www.nzz-folio.ch>
(Quellen: NZZ vom 03.09.09/05.-06.09.09/08.09.09)
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