Auch im Fürstentum Liechtenstein sucht man Lehrstellen. Was Frau Humm, Leiterin Berufs- und Laufbahnberatung Sarganserland den Jugendlichen für Tipps auf den Weg gibt, sieht man im Beitrag vom Liechtensteiner Volksblatt „Damit es mit der Lehrstelle klappt„:
„SARGANS – Derzeit ist eine wichtige Phase in Lehrbetrieben. Bis Ende Jahr werden am meisten Lehrstellen vergeben. Namentlich in der Industrie oder Berufen in KMU?s wie Handwerk oder Detailhandel.
Firmen, die Lehrlinge und Lehrtöchter ausbilden, haben Hochbetrieb. Stapelweise Bewerbungen werden geprüft und jetzt selektioniert. Wer folglich eine Zusage in den Händen hat, darf frohlocken und das letzte Schuljahr ohne Zukunftsängste zu Ende bringen. Doch Freud und Leid liegen nah beisammen. Flattert eine Absage in den Briefkasten, sind betroffene Jugendliche oft ratlos und enttäuscht. «Am wichtigsten in solchen Fällen ist die Unterstützung der Eltern», sagt Rosalia Humm, Leiterin Berufs- und Laufbahnberatung Sarganserland. «Vor allem für die emotionale Unterstützung wie Mut machen und trösten.» Im Alter von 14 bis 19 Jahren haben Jugendliche noch nicht die Fähigkeit in die Zukunft zu blicken wie Erwachsene. Vielmehr stehen sie in der Gegenwart, was entwicklungspsychologisch erwiesen ist. Deshalb gelte es, nicht nur die Bewerbungen formell zu korrigieren. Die Jugendlichen müssen wieder motiviert werden um weitere Bewerbungen zu schreiben. Bis im Frühjahr, so rechnet Humm, «dürfen sich noch viel erhoffen untergebracht zu werden.»Die Wirtschaft hat mehr Lehrstellen geschaffen, stellt die Berufsberaterin fest. Was aber auch nötig sei, da momentan zahlenmässig starke Jahrgänge die Schule abschliessen. Im Sommer 2007 waren im Sarganserland 7.8 Prozent der Schüler ohne Lehre, was etwa 50 Jugendlichen entsprach. Ihnen wird mit Angeboten wie Vorlehre, Praktika oder Brückenangeboten über die Runde geholfen. Personalvermittler und das Coaching der Berufsberatung bieten wertvolle Hilfe im Gespräch und gezielte Vermittlung. Mehr als nur ein weiteres Angebot auf dem Weg zur Lehrstelle ist zudem das Mentoring. Wenn erfahrene Personen aus der Arbeitswelt Jugendliche auf der Lehrstellensuche unterstützen und mit Kontakten zu Unternehmen helfen. «Mentoren bewähren sich», sagt Rosalia Humm. Es entstehen persönliche Verhältnisse, wie auch die Motivation des Mentors, seinen Schützling erfolgreich zur Lehre zu führen. «Drei Viertel der Betreuten haben einen Lehrplatz gefunden», so Humm. Wenn Jugendliche von Mentoren begleitet werden, werden auch die Eltern entlastet. Viele Ausländer sind in diesem Begleitprogramm, da deren Eltern das hiesige Bildungssystem oft nicht bekannt ist. Doch die Suche nach der passenden Lehrstelle bleibt meist ein hartes Stück Arbeit. Heute wird bei gewissen Berufen bereits für die Schnupperlehre eine Bewerbung verlangt. Generell schwierig haben es Jugendliche mit schlechten Noten, egal ob einheimisch oder ausländisch. Deshalb würde sich Rosalia Humm mehr Lehrstellen für schwache Schüler wünschen. Sie ist sich aber auch bewusst, dass es hierfür guten Willen seitens eines Lehrbetriebes braucht. Bei der Auswahl leistungsschwacher Schüler steht und fällt eine Zusage mit der Arbeitshaltung. Mehr Chancen erhoffen darf sich, wer ein anständiges Verhalten, Interesse, und auch Pünktlichkeit vorweisen kann. Und plötzlich öffnet sich eine Türe. Für Jugendliche aus Liechtenstein sind sehr oft auch Angebote in der Schweiz interessant. Zur hilfreichen Übersicht bietet sich die Lehrstellenbörse an. Sie wird in Liechtenstein wie auch der Schweiz geführt und liefert einen aktuellen Service auf der Suche nach Ausbildungsplätzen. www.aha.li, www.berufsberatung.ch„
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